Wir alle sind im Schock über diesen furchtbaren Krieg, der so nah und grausam ist. Ich sitze hier und soll dieses Editorial schreiben – doch wo sind die Worte?
Gefühlt ist alles gesagt, gibt es kaum mehr Worte für dieses schreckliche
Geschehen, für die Angst, das Trauma, die Verzweiflung der Menschen in der Ukraine.
Und wir hier? Viele von uns fühlen sich wie gelähmt. Wie sollen wir hier weitermachen? Indem wir weitermachen! Indem wir weiter vorangehen. Und dabei unseren bisherigen Weg beleuchten.
Was brauchen wir wirklich? Wie viel Luxus, wie viel Konsum, wie viel Ego, wie viel Leben im Außen? Das Jammern über hohe Spritpreise, die Verteuerung von Energie oder gar der Mangel von Lebensmitteln packt das Problem nicht an den Wurzeln. Die hohen Preise sind die Folge globaler Abhängkeiten und der Überflussgesellschaft sowie die Folge unserer Ausbeutung der Ressourcen und der Natur.
Vielleicht ist es an der Zeit, unseren inneren Kompass zu ändern. Vielleicht ist jetzt mehr Zeit für Herzverbundenheit angesagt: Verbindung zur Familie, zu anderen Menschen, zu sich selbst und zur Natur. Aufeinander zugehen, gemeinsam weiter gehen und uns vereinen in Solidarität, Menschlichkeit und Liebe, anstatt Rechthaberei, Spaltung und gegenseitiger Abwertung.
Und dabei weniger bzw. refl ektierter konsumieren und die Natur achten und ehren.
Ja, das wünsch ich mir.
– Uta Börger –