Wilder Naturgarten

Ich habe einen ziemlich wilden Garten.

Das bedeutet: ich mähe meinen Rasen nicht, der mittlerweile dadurch zur blühenden Wiese geworden ist. Schafgarbe, Knoblauchrauke, Wiesenkerbel, Mohn, Lichtnelke, Gundermann, Klee, Ehrenpreis, Löwenzahn, Gänseblümchen – was für eine Vielfalt.

Ich kultiviere sogar das „Un-kraut” aktiv, denn für mich sind es wertvolle Kräuter. Sie sind weder un-gewollt oder un-behaglich, noch un-schön.

Ich hole mir all die vielen Wildpflanzen in meinen kleinen Stadtgarten, die ich so sehr schätze: von Mädesüß und Johanniskraut über Baldrian und Königskerze, bis hin zu Artemisia vulgaris oder Wilder Malve.

Zwischen meinen Pflastersteinen wachsen Akelei, Melisse und Oregano und duften. Der Gartenweg wird gesäumt mit Rosen- und Hortensienblüten, die schon mal ausufern. All diese Kräuter und Blüten sind Nahrung für das Auge, die Seele und die Insekten.

Ungewohnt ist er einfach für viele dieser Garten, der nicht kultiviert, im Zaum gehalten und in Form gebracht ist. Manchmal erschreckt das Besucher:innen. Mein unkonventioneller ungezähmter Garten ist dann ein richtig gutes Übungsfeld für mein Selbstbewusstsein, das kann ich euch sagen. Ich habe mir schon eine ganze Menge anhören müssen … 😉

Ich jedoch bin stolz auf mein vielfältiges außergewöhnliches Stück Erde mitten in der Stadt. Ich freue mich über die große Artenvielfalt, die wundervollen Blüten, süßen Düfte, die Kräuter, die sich wohl fühlen, und die vielen Insekten, die summen und brummen. Habt ein bisschen mehr Mut – lasst einfach mal wachsen!

– Uta Börger –